Colitis Ulcerosa

  • Krankheitsbild: Colitis Ulcerosa

    Bei Colitis ulcerosa handelt es sich um eine chronische, meist schubweise verlaufende Erkrankung des Dickdarms. Sie verursacht Geschwüre (lat. ulcera) in der inneren Schleimhaut-Schicht des Kolons, wie der Dickdarm auch genannt wird (daher "colitis": Entzündung des Kolons). Typische Symptome sind erhöhter Stuhldrang, Durchfall mit Blut- und Schleimbeimengungen sowie mittel bis starke Bauchschmerzen, oft im linken Oberbauch.

    Dabei breitet sich die Entzündung der Darmschleimhaut vom Mastdarm beginnend kontinuierlich unterschiedlich weit im Dickdarm aus. Somit wird der Grad der Ausbreitung im Darm unterschieden. So wird von einer Proktitis gesprochen, wenn sich die Entzündung auf den Enddarm beschränkt. Erstreckt sie sich zusätzlich auf den linksseitigen Dickdarm, liegt eine Linksseitencolitis vor. Ist dagegen der gesamte Dickdarm entzündet, so spricht man von Pancolitis.

  • Wie wird CU diagnostiziert?

    Bei einem Verdacht auf eine chronisch entzündliche Darmerkrankung nimmt der Gastroenterologe (also ein Magen-Darm-Spezialist) verschiedene Untersuchungen vor. Bei Vorliegen einer Colitis ulcerosa verspüren Patienten häufig Druckschmerzen im linken Unterbauch. Das Abtasten der Bachregion kann so erste Indizien für eine mögliche colitis ulcerosa liefern. Da die Krankheit im letzten Darmabschnitt beginnt, dem Mastdarm, untersucht der Gastroenterologe  den After und tastet diesen vorsichtig ab. Um Hinweise auf eine Entzündung im Körper zu bekommen, werden Blut- und Stuhlproben des Patienten analysiert. Entzündungsmarker wie das CRP (C-reactive Protein) und Calprotectin geben Ausschluss über die Schwere der vorliegenden Entzündung.

    Eine Studie der Barmer GEK geht davon aus, dass in Deutschland zwischen 420.000 und 470.000 Menschen an einer chronischen Darmentzündung leiden. Frauen und Männer erkranken etwa gleich häufig an Colitis ulcerosa, und das üblicherweise als junge Erwachsene im Alter zwischen 25 und 35 Jahren. Grundsätzlich kann jeder erkranken, auch Kleinkinder und ältere Menschen.

  • Ausschluss anderer Durchfallerkrankungen

    Um andere Ursachen eines Durchfalls ausschließen zu können, wird der Stuhl des Patienten auf Durchfallerreger untersucht (Mikrobiologische Diagnostik). Denn durch Bakterien verursachte infektiöse Darmentzündungen (infektiöse Colitis) unterscheiden sich oft nur geringfügig von einer Colitis ulcerosa, klingen allerdings üblicherweise nach wenigen Tagen bis maximal zwei Wochen ab. Die endgültige Diagnostik erfolgt meist mittels Darmspiegelung (Koloskopie). Dabei führt der behandelnde ein Endoskop in den Dickdarm ein, um die Beschaffenheit der Darmschleimhaut zu beobachten. Geschwüre, wie sie häufig bei einer colitis ulcerosa auftreten, können identifiziert und entfernt werden. Entnommene Gewebeproben werden ans Labor geschickt. Somit können Erkrankungen mit ähnlicher Symptomatik wie Morbus Crohn üblicherweise ausgeschlossen werden.

    Bei Patienten mit totaler colitis ulcerosa (Pancolitis) sollte ab dem achten Krankheitsjahr eine jährliche Darmspiegelung erfolge, da der Betroffene ein erhöhtes Risiko für Dickdarm und Mastdarmkrebs trägt. Bei Patienten mit linksseitiger colitis ulcerosa sollte eine jährliche Koloskopie nach 15 Erkrankungsjahren erfolgen.

  • Klassische Behandlung von Colitis Ulcerosa

    Die schulmedizinische Behandlung von Colitis Ulcerosa zielt darauf ab, die Entzündung im Dickdarm zu kontrollieren und die Symptome zu lindern. In der Regel umfasst die Therapie Medikamente, die in verschiedenen Eskalationsstufen verschrieben werden, je nach Schweregrad der Erkrankung.

    Zu den häufig verwendeten Medikamenten gehören entzündungshemmende Wirkstoffe wie Sulfasalazin und Mesalazin, die die Entzündung direkt im Darm reduzieren. In schwereren Fällen kann der Einsatz von Kortison notwendig sein, um die Entzündung zu unterdrücken. Darüber hinaus kommen auch Immunsuppressiva (das Immunsystem unterdrückende Medikamente) wie Azathioprin zum Einsatz. Bei besonders schweren Verläufen können auch Biologika vom Arzt verordnet werden. Zu dieser Klasse von Medikamenten gehören Infliximab und Adalimumab, besser bekannt unter den Handelsnamen Humira und Remicade. Beide Medikamente modulieren das Immunsystem und hemmen so die Entzündung im Darm.

    Üblicherweise erfolgt die Therapie in enger Zusammenarbeit mit einem Gastroenterologen, der die richtigen Medikamente und Dosierungen individuell auf den Patienten abstimmt, um die Krankheit zu kontrollieren und Schübe zu verhindern. In einigen Fällen kann es notwendig sein, einen Teil des Dickdarms operativ zu entfernen, insbesondere wenn Komplikationen wie Darmverschlüsse oder Geschwüre auftreten. Die klassische Behandlung von Colitis Ulcerosa zielt darauf ab, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und das Risiko von Komplikationen zu minimieren.

  • Warum eine Carnivore Ernährung bei Colitis Ulcerosa Sinn machen kann?

    Wenn Sie davon überzeugt sind, dass Colitis Ulcerosa eine Erkrankung darstellt, die deren Ursprung oder Behandlung nichts mit Ihrer Ernährungsweise zu tun hat, dann können Sie an dieser Stelle aufhören, zu lesen. Der folgende Paragraph richtet sich an diejenigen unter Ihnen, die ein selbstbestimmtes Leben führen und nicht auf die lebenslange Einnahme von Medikamenten angewiesen sein wollen.

    Wenn Colitis ulcerosa tatsächlich ein Verdauungsproblem ist, das durch den Konsum bestimmter Lebensmittel verschlimmert wird, dann ist eine Carnivore Ernährung am ehesten dazu im Stande, einer chronischen Darmentzündung entgegenzuwirken.

    Durch den Verzicht auf alle potentiell problematischen Lebensmittel, die die Darmbarriere durchlässig machen (Lektine wie Gluten, oder eine bereits entzündete Darmschleimhaut reizen (Ballaststoffe). Entgegen der weitverbreiteten Meinung, dass Ballaststoffe sich positiv auf die Darmgesundheit auswirken ist bei einem entzündeten Darm oft gegenteiliges der Fall. Nichtverdauliche Nahrungsbestandteile reizen die entzündete Darmschleimwand zusätzlich und verschlimmern so die Beschwerden.

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Wie hilft eine Carnivore Ernährung bei Colitis Ulcerosa?

Elimination alle Ballaststoffe

Eine der größten Herausforderungen für Menschen mit Colitis Ulcerosa besteht darin, Lebensmittel zu finden, die leicht verdaulich sind. Fleisch und tierische Produkte verlassen unseren Magen nach 2-3 Stunden und sind, entgegen populärer Mythen, nach 4 bis 6 Stunden vollständig verdaut. Dabei beschränken sich die Verdauungsvorgänge auf Magen und Dünndarm.

Im Dickdarm dagegen werden unverdauliche Ballaststoffe durch Bakterien vergoren. Die bei der Gärung entstehenden Gase sorgen dafür, dass sich der Dickdarm deutlich aufbläht.

Durch das Ausbleiben der

Diese Studie ergab, dass einige Ballaststoffe bei Personen mit Reizdarmsyndrom schädliche Auswirkungen haben können. Selbst die Crohn's and Colitis Foundation stimmt dem zu und erklärt, dass unlösliche Ballaststoffe die Symptome verschlimmern können (*).

Wenn Ballaststoffe reduziert werden, wenden sich viele naturgemäß einer ketogenen Ernährung zu. Aufgrund ihres geringen Kohlenhydratgehalts enthält sie naturgemäß weniger Ballaststoffe.

Jedoch werden oft auch kohlenhydratarme Gemüsesorten wie Brokkoli, Blumenkohl und Kohl in die Ernährung aufgenommen. Diese enthalten alle unlösliche Ballaststoffe, die die Symptome verschlimmern können.

Ketogene Diäten wirken entzündungssenkend

Die Colitis ulcerosa ist eine entzündliche Erkrankung, was bedeutet, dass die Reduzierung von Entzündungen entscheidend für die Behandlung der Symptome ist.

Die Carnivore-Diät ist eine fettreiche, proteinreiche und kohlenhydratarme bis kohlenhydratfreie Diät, die hauptsächlich auf tierischen Produkten wie Fleisch, Fisch und Eiern basiert. Durch die Beseitigung von Kohlenhydraten und die Entfernung aller Ballaststoffe kann die Carnivore-Diät dazu beitragen, Entzündungen zu reduzieren und die Symptome der CU zu lindern.

Tierische Lebensmittel sind auch reich an Fettsäuren, einschließlich Omega-3-Fettsäuren. Omega-3-Fettsäuren sind bekannt für ihre entzündungshemmenden Eigenschaften.

Diese Studie ergab, dass eine ketogene Diät, wenn sie zur Behandlung der Colitis ulcerosa eingesetzt wird, "Entzündungsreaktionen signifikant reduzierte, die Darmbarriere schützte und die Expression damit zusammenhängender entzündlicher Zytokine verringerte".

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